Spargel ist seit jeher eine Delikatesse
Die Geschichte des Spargels ist viele tausende Jahre alt

Von den Römern nach Deutschland gebracht
Als Heilpflanze ist der Spargel schon seit über 5.000 Jahren bekannt. Die Chinesen kannten ihn als Heilmittel gegen Husten, Geschwüre und Blasenbeschwerden. Auch die Ägypter sowie die Griechen und Römer setzten auf die Heilkraft von wild wachsendem Spargel. Die Römer schätzten den Spargel als Gemüse dermaßen, dass er immer teurer wurde. Der Kaiser Diokletian musste im Jahr 304 n. Chr. eine Spargelhöchstpreisverordnung" erlassen, um den Preisanstieg zu stoppen.
Die älteste bildhafte Darstellung eines Spargelbundes lässt Rückschlüsse zu, dass das Gemüse damals als Beilage zu Fisch und Meerestieren verzehrt wurde. Es waren auch die Römer, die auf ihren Feldzügen nördlich der Alpen den Spargel mitbrachten und seinen Anbau in den Gebieten an Rhein, Main und Donau anregten. Als das Römische Reich zusammenbrach, kam auch der Spargelanbau im heutigen Deutschland zum Erliegen. Erst um 1565 wurde er wieder urkundlich belegt.
Vom adeligen Luxusgemüse...
Bei Hofe war der Wohlgeschmack des Spargels ab dem 16. Jahrhundert sehr begehrt, aber das Gemüse wurde in Europa nur geringfügig angebaut. Noch bis ins 18. Jahrhundert galt Spargel als Luxusgemüse, das dem Adel vorbehalten war.
Später konzentrierte man sich nicht mehr so stark auf den Spargel als Heilpflanze, sondern er wurde zu einem Thema der Landwirtschaft. Bodenbeschaffenheit sowie Züchtung, Pflanzung und Düngung des Spargels spielten eine Rolle in den Gärtnereien, die sich dem Spargelanbau widmeten.
...zur beliebten Delikatesse für jedermann
Im Zuge der Industrialisierung im 19.Jahrhundert konnten sich auch bürgerliche Kreise Spargel leisten. Er kam aus den Gärtnereibetrieben in ländlichen Gegenden in die Städte und wurde dank der Transportmöglichkeiten mit der Eisenbahn ein überregionaler Verkaufsschlager. Durch diese Erweiterung der Märkte vergrößerte sich die Spargelerzeugung immer mehr.
Die aufkommende Konservenindustrie entdeckte den Spargel ebenfalls für sich und ermöglichte es, ihn auch außerhalb der Spargelsaison zu kaufen und zu verzehren. Wegen der großen Nachfrage legten die Industriellen eigene Spargelfelder an. Haltbare Gemüsekonserven konnten bereits seit 1868 in Fabriken hergestellt werden, aber erst seit etwa 1920 war man in der Lage, sie preisgünstig an die Verbraucher abzugeben. Spargel wurde immer beliebter, sodass man mehr und mehr zum Anbau auf Feldern überging.
Seinen Aufschwung erlebte das Stangengemüse im 20. Jahrhundert in Zeiten allgemeinen Wohlstandes. Während der Kriegszeiten hingegen konzentrierte man sich auf die Erzeugung nahrhafterer Lebensmittel als auf kalorienarmen Spargel.
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