Bekannte Anbaugebiete
Die berühmtesten Spargelregionen in Deutschland

Beelitz
Die "Spargelstadt" Beelitz befindet sich ca. 50km südwestlich von Berlin und ist dabei keineswegs nur in Brandenburg bekannt. Beelitzer Spargel ist nämlich mit einer bis 1861 zurückreichenden Tradition verbunden und hat sich im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Markenzeichen der Stadt entwickelt. Die 15 Spargelbauern der Beelitzer Anbauregion ernten dementsprechend drei Viertel der gesamten Brandenburger Jahresproduktion.
Der erste Spargel in Beelitz wurde durch den Glasermeister und Ackerbürger Karl Friedrich Wilhelm Herrmann im Jahre 1861 feldmäßig angebaut, der damit gleichsam die Beelitzer Spargeltradition begründete. Wenige Jahre später wurde dann der erste Beelitzer Spargel auf dem Markt der Stadt verkauft.
Die Spargelproduktion wurde in den Folgejahren immer weiter ausgebaut und damit für die Stadt immer wichtiger. Aus diesem Grund bildete sich 1991 auch der Verein "Beelitzer Spargel e.V.", der regelmäßig einen Spargelmarkt in Beelitz veranstaltet. 2004 vergrößerte sich die Spargelanbaufläche in Beelitz auf ca. 940 Hektar.
Nienburg
Die nächste große "Spargelmetropole" Deutschlands ist Nienburg in Niedersachen. Die ca. 50km nordwestlich von Hannover gelegene Stadt ist bekannt für ihren wohlschmeckenden Spargel, der seit 1960 unter dem Markennamen "Nienburger Spargel" unter ständiger Qualitätskontrolle der Landwirtschaftskammer sortiert und verkauft wird. Zunächst noch durch mangelnde Technik begrenzt, verlief die Entwicklung der Spargelanbaufläche in Nienburg ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rasant. Heute wächst das Edelgemüse dort auf über 500 Hektar. Damit nimmt Nienburg in der Gesamtstatistik der Spargelanbaufläche in Deutschland einen stolzen neunten Platz ein.
Wer diesen besonderen Spargel gern einmal in verschiedenen Variationen zubereiten möchte, wird im Kochbuch "Nienburger Spargel" sicher fündig. Dort sind die verschiedensten Spargelrezepte der Nienburger Spargelbauern zusammengetragen, von klassisch bis extravagant mit Lachs sowie noch vielen weiteren Kreationen.
Schrobenhausen
Mit der Stadt Schrobenhausen (Lage zwischen Augsburg und Ingolstadt) hat auch Oberbayern einen sehr bekannten Spargelanbauort zu bieten. Seit etwa 100 Jahren wird in und um Schrobenhausen Spargel nämlich feldmäßig angebaut. Schrobenhausener Spargel ist für seine besonders zarten Stangen, die über einen typisch nussigen Geschmack verfügen, deutschlandweit - wenn nicht gar international - bekannt.
Ermöglicht wird dies durch die dort vorherrschenden sandigen Böden, die damit beste Wachstumsbedingungen für das königliche Gemüse bieten. Schrobenhausener Spargel ist weit über die Region beliebt und lockt Spargelliebhaber aus den unterschiedlichsten Gegenden an.
In Schrobenhausen ist übrigens auch das Europäische Spargelmuseum angesiedelt, das mit vielen Informationen rund um den Spargel ein beliebtes Ausflugsziel für Interessierte darstellt.
Schwetzingen
Das Städtchen im Nordwesten Baden-Württembergs zieht Spargelliebhaber aus der ganzen Region an - schließlich ist der Schwetzinger Meisterschuß eine traditionsreiche Spargelpflanze, die mit einem intensiven Geschmack besticht.
Typisch für den Spargel aus dieser Region sind die geschlossenen Köpfe sowie die geraden, mitteldicken bis dicken Stangen. Auch zeichnet sich die Züchtung durch ihre Robustheit aus, die sie ausgesprochen widerstandsfähig gegen Blatt- und Wurzelkrankheiten macht.
Die Schwetzinger Spargelgeschichte reicht dabei weit bis ins 17. Jahrhundert zurück. Spargel wurde dort nämlich bereits im Jahre 1658 im Schloßgarten angebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann der Schwetzinger Spargelmarkt eingeführt, der auch heute noch täglich während der Spargelzeit auf dem nördlichen Schlossplatz stattfindet.
Traditionsreich haben sich dementsprechend auch die Spargelhöfe rund um Schwetzingen entwickelt, von denen einige bereits in der vierten Generation geführt werden.
Walbeck
Zum Schluss sollte noch das am Niederrhein, kurz vor der niederländischen Grenze gelegene Walbeck erwähnt werden. Denn auch hier wird eine Spargelsorte angebaut, die bei Genießern große Bekanntheit erlangt hat. Durch die besondere geographische Lage des Dorfes gedeiht der weiße Spargel dort nämlich sehr gut.
Vor Jahrmillionen wurden in dieser Region bereits die idealen Voraussetzungen für den Spargelanbau geschaffen, in Form der angeschwemmten Maas-Niers-Düne mit Sand, Lehm und Lös. Walbeck entwickelte sich fortan zu einem gemütlichen und liebenswerten Spargeldorf, dessen Name in diesem Zusammenhang einen immer größeren Bekanntheitsgrad erlangte. Heute gilt Walbeck für manche als das Mekka der Spargelgenießer.
zurück zu: vorherige Seite | Spargelanbau